Ståle Kleiberg: David und Bathseba – Trondheim Symphony Orchestra und Chor, Tõnu Kaljuste

Die biblische Geschichte von David und Batseba ist von großer Aktualität. In dieser Geschichte interagieren individuelle Emotionen mit politischem Handeln und dessen Folgen. So werden grundlegende ethische Fragen aufgeworfen, sowohl auf der Makro- als auch auf der Mikroebene. Und nicht zuletzt veranschaulicht die Geschichte, wie diese beiden Ebenen miteinander verbunden sein können.

Dies gilt sicherlich auch für Ståle Kleibergs Opern-Oratorium „David und Bathseba“, wo Form und Inhalt die vielschichtige Komplexität verkörpern, die ein großes Kunstwerk ausmacht. Dennoch ist die Musik äußerst kommunikativ und spricht ein breites Publikum auf direkte und unmittelbare Weise an.

Von den ersten Takten an prägt Kleibergs Musik eine ganz besondere orchestrale und harmonische Klangfarbe, die die Ereignisse unerreichbar erscheinen lässt. Es wäre trivial, diese Distanzierung der Handlung als Exotismus zu bezeichnen, doch der Klang des Werks trägt einen Hauch von Orient in sich und erinnert an die damalige Zeit und einen fernen Ort. Es handelt sich hier keineswegs um einen Rückzug in eine traumhafte Fantasiewelt, losgelöst von unserer heutigen Realität. Vielmehr verleiht die Distanz des Schauplatzes, zusammen mit Kleibergs nicht-naturalistischer Herangehensweise an das Drama, dem Werk einen mythischen Charakter. Dadurch spricht es uns an, wie alle Mythen uns ansprechen: von tieferen Wahrheiten.

Beste Opernaufnahme, 56. GRAMMY-Nominierung

Die vorliegende Aufnahme ist ein Nachfolger der für den Grammy nominierten Veröffentlichung von 2L aus dem Jahr 2009, Treble and Bass: Concertos by Ståle Kleiberg . Wie die vorherige CD entstand auch diese in enger Zusammenarbeit mit dem Trondheim Symphony Orchestra, diesmal unter der Leitung des estnischen Maestro Tõnu Kaljuste.

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