Henning Sommerro: GRENZEN – Trondheim Symphony Orchestra

Die ersten Sonnenstrahlen am Morgen verleihen der Landschaft ihre besondere Note.
Er geht langsam über die glatten Felswände.
Zwischen Himmel, Erde und Wasser findet der Künstler einen Weg.
Er hält einen Moment inne und kneift die Augen zusammen.

Mit einer tiefen Zeitperspektive wählt der Komponist Henning Sommerro Themen aus Mythen und der europäischen Geschichte. Drei Werke für Solist und Orchester und drei Visionen stoßen auf Widerstand, bevor sie sich einer möglichen Erlösung und Lösung entgegenkämpfen. Das erste Werk ist Solstice . Der Skalde Sigvat Tordsson ist auf dem Weg in die ewige Stadt. Es ist kurz vor der Sommersonnenwende und der Skalde hat Zeit, über wichtige Themen seines Lebens und seiner Zeit nachzudenken – und darüber, wen er in seine Visionen einbezieht. Wir werden weiter zu Ostara und der geheimnisvollen Frühlingsgöttin gleichen Namens gelockt. Mit der nahenden Tagundnachtgleiche des Frühlings steht viel auf dem Spiel. Es geht um einen Schritt vorwärts und zwei zurück. Unter der Erde signalisieren bilaterale Kommunikationslinien eifrig den Frühling ... oder doch nicht? Der Ernst der Lage wird verstärkt und das letzte Werk verleiht dem Albumtitel zusätzliche Schwere. In Borders bewegen wir uns in unsere eigene Zeit. Wir schreiben das Jahr 2016, und unser Weltbild wird durch einen Flüchtlingsstrom erschüttert, wie ihn Europa seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erlebt hat. Über Ländergrenzen hinweg mehren sich die Vorwürfe. Die Verantwortung für die Aufnahme der Flüchtlinge tragen die anderen , und die Hoffnung auf eine gemeinsame Reaktion schwindet. Wer wagt es, den alarmierenden Aufschrei zur Eröffnung des Werks zur Kenntnis zu nehmen und darauf zu reagieren?

Ohne nachzudenken zieht er mit einem Fuß eine Linie.
Er duckt sich und springt dann von einer Seite der Linie zur anderen.
Draußen. Drinnen.
Er wiederholt dies einige Male, hält dann abrupt inne und starrt auf den Horizont.
Er scheint ewig so zu stehen.

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Bestes Immersive Audio-Album, 67. Grammy-Nominierung

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